1. Wie funktioniert das?

Im Rahmen von JuraWikiTestetGoogleWerbung wollen wir das mit ../AdSense verdiente wieder ausgeben. Das funktioniert so:

• Man meldet sich bei https://adwords.google.de/ an. Das kostet dann schon mal einmalig 5 Euro. Haben wir ja schon eingenommen.

• Man erstellt eine (oder mehrere) Anzeigenkampagnen. Jede Kampagne kann eine (oder mehrere) Anzeigengruppen enthalten, die dann eine (oder mehrere) Anzeigen enthält. Die Anzeigen erscheinen dann bei der Suche in Google (rechts neben den "eigentlichen" Treffern) und bei passenden AdSense-Seiten (s. o.).

1.1. Stichwortbezogene Werbung

• Für jede Anzeigengruppe kann man bestimmte "Keywords" hinzufügen. Die Keywords steuern, wann die Anzeige erscheinen soll. Beispielsweise könnten wir das Keyword "jurastudium" buchen - obwohl, da erscheinen wir eigentlich schon bei den richtigen Treffern auf Platz 1.

  Über den Betrag, den man pro Klick bereit ist zu zahlen, kann man Einfluss auf die Platzierung der Anzeige nehmen. Die Keywords werden quasi versteigert, wobei der Preis nicht das allein ausschlaggebende ist, sondern auch die "Klickrate" (CTR) Einfluss hat. Die Reihenfolge der Anzeigen richtet sich also danach, wer den höchsten Punktestand erreicht. Dieser errechnet sich nach der Formel Preis * CTR = Punkte

Beispiel: Wir bieten 0,80 EUR pro Klick und haben eine CTR von 1,5%. Dann ergeben sich 0,80 * 1,5 = 1,2 Punkte. Wenn ein anderer für das gleiche Keyword jetzt zwar nur 0,50 EUR bietet, aber eine CTR von 3,0% hat (z.B. ein interessanterer Anzeigentext), dann hat er 0,50 * 3,0 = 1,5 Punkte und wird weiter oben angezeigt.

• Fällt ein Keyword dauerhaft unter 0,5 % Klickrate, wird es deaktiviert. Auch hier ist Hintergedanke wieder, dass Google möglichst relevante Werbung zeigen will.

Die Kunst besteht bei AdWords also darin, die richtigen Keywords zu finden und attraktive Anzeigen zu schalten, die zum Klicken animieren.

2. Anmelden

Habe heute mal versucht, uns da anzumelden. Es hieß, man bekomme eine E-Mail zugeschickt und wenn nicht solle man sich hier melden: https://adwords.google.de/support/bin/request.py?hl=de&ctx=head -- RalfZosel 2005-07-20 11:46:17

Eine E-Mail war zwar nicht gekommen, heute konnte ich mich aber in das Konto einloggen. Ich musste diese AGB akzeptieren. Man muss die Zahlungsart auswählen: Kreditkarte, Bankeinzug, Banküberweisung - ich wähle letztere. Dazu gibt es eine FAQ.

Komisch: Auch bei Angabe "Ich verwende Google AdWords für Geschäftszwecke: nein" bleibt Pflichtfeld "Treffen Sie eine Auswahl für den primären Geschäftstyp.". Zur Auswahl stehen die Kategorien "B2B" und "B2C". Ich wähle in letzterer "Nonprofit-Anbieter".

Es wir eine Aktivierungsgebühr von EUR €5,00 für das Konto berechnet.

Jetzt kann man angeben, wieviel Geld man überweisen will. Ich gebe 99,38 € ein (das, was uns bereits von ../AdSense ausgezahlt wurde) und erhalte eine "Referenznummer": 275700865799. Diese gebe ich bei der Überweisung als Verwendungszweck an. Folgende Bankverbindung wird angegeben:

Kontonummer 7017361
Global Collect BV
WestLB
BLZ 30050000
Duesseldorf
Germany
SWIFT-Code: WELA DE DD
Google hat eine Partnerschaft mit einem vertrauenswürdigen Drittanbieter zur Bearbeitung von Banküberweisungen abgeschlossen. Aus diesem Grund ist Google möglicherweise nicht Bestandteil des hier angegebenen Kontonamens.

2.1. Websitebezogene Werbung

Neuerdings kann man bei Google auch websitebezogene Kampagnen durchführen. Statt bestimmter Stichwörter gibt man dabei URLs an, unter denen die Werbung gezeigt werden soll (die natürlich auch Google-Anzeigen einblenden müssen). Anstatt nach Klicks bezahlt man hier nach Einblendungen, und dementsprechend gibt es auch keine Mindestklickrate. Der Vorteil dabei ist, dass man sich ganz gezielt passende Seiten für seine Anzeigen aussuchen kann. Andererseits muss man diese Seiten erst einmal kennen, während Google für die Stichwortwerbung automatisch mehr oder weniger passende Seiten auswählt.

mehr dazu: https://adwords.google.de/support/bin/answer.py?answer=25716&hl=de

2.2. geschäftliche Zwecke und Mehrwertsteuer

Am 06.05.08 erhielt ich eine E-Mail vom Google Verkausfsbüro Deutschland. Man habe bei einer Überpfüfung festgestellt, dass wir AdWords - entgegen unserer Angabe - doch zu geschäftlichen Zwecken verwenden würden. "Das Konto dient folglich zum Erlangen eines wirtschaftlichen Vorteils durch die Werbung für Produkte oder Dienstleistungen im Google-Werbenetzwerk." Dadurch würde künftig keine Mehrwerststeuer mehr berechnet (was bisher gemäß der aktuellen irischen Steuerrate i. H. v. 21 % der Fall gewesen sei). Sie sind nun für die Veranschlagung der Mehrwertsteuer zu der in Ihrem Land geltenden Steuerrate (siehe Artikel 194 der EU-Richtlinie 2006/112/EC) selbst verantwortlich.

Natürlich ist das falsch, denn wir hatten die Werbung nur zu Testzwecken geschaltet und für ideelle Ziele geworben.

Hier gibt es nähere Informationen dazu: https://adwords.google.com/support/bin/answer.py?answer=6398&hl=de

Leider kann ich das gar nicht wieder zurück ändern, da der Knopf, dass ich Google Adwords nicht für geschäftliche Zwecke verwende, deaktiviert ist.

Da wir aktuell keine Werbung schalten, sehe ich momentan aber auch keinen Handlungsbedarf.

Mit E-Mail vom 30.05.08 hat Google angekündigt, einen Scheck zuzuschicken: "Sie haben Anspruch auf eine Rückerstattung der Mehrwertsteuer, die Ihnen bisher von Google Ireland Ltd. gemäß der irischen Steuerrate berechnet wurde."

3. Was wollen wir bewerben?

Bei einem nicht kommerziellen Projekt wie dem JuraWiki fragt sich höchstens, warum man Geld ausgeben will, um Besucher anzulocken. Vielleicht, damit die dann auf die AdSense-Anzeigen klicken.

Aber im Ernst: Jetzt, da sich unser ../AdSense-Konto langsam füllt, sollten wir schon mal ein paar Ideen sammeln, wofür wir eigentlich werben wollen:

• Higlights? z. B. VRI

• Besuchen sie uns auf dem EdvGerichtsTag2005

• Kommen Sie zum WikiTreffen

• TagDerOffenenTür (z. B. wenn jemand nach saarbrücken und jura sucht oder so)

• unseren PodCast "NeuesAusDemJuraWiki"

• ...

Wir können natürlich auch mehrere Anzeigen schalten. Das kostet ab 5 Cent pro Klick. Du musst angeben, was dir ein Klick wert ist. Und dann kannst du noch ein Tageslimit festsetzen, damit das nicht aus dem Ruder läuft.

3.1. EDV-Gerichtstag

Wir hatten am 20.07.054 mal eine Anzeige zum EdvGerichtsTag2005 entworfen wie folgt:

Dazu haben wir Keywords wie "edv gerichtstag", "rechtsinformatik" usw. gebucht. (OffeneFrage: Darf man das nach den Google-AGB eigentlich verraten?)

Um etwas Schwung in die Sache zu bringen, haben wir am 05.08.05 drei weitere Anzeigen geschaltet:

3.2. NeuesAusDemJuraWiki

Am 05.08.05 haben wir noch eine zweite Anzeige erstellt.

Hat bei 977 Impressions schon 10 Klicks gebracht. -- RalfZosel 2005-08-07 17:26:00

Am 12.08.05 haben wir noch die Keywords itunes, i-tunes, ipod, i-pod gebucht und folgende Anzeige ergänzt:

Am 22.10.05 haben wir die Anzeige zusätzlich mal website-bezogen geschaltet für jurablogs.com, jurawelt.de, jurpc.de und rechtliches.de.

3.3. FrankfurterBuchmesseFürJuristen2005

Aus aktuellem Anlass am 21.10.05 geschaltet zu den Keywords "buchmesse", "buchmesse frankfurt" und "buchmesse podcast":

Bis zum 06.11.05 hatten wir das auch in der website-bezogenen Werbung drin. Wurde aber so gut wie nicht angeklickt.

3.4. AktionWikiAbmahnung

Wir hatten mit ../AdSense bis vom 14.05.05 bis zum 26.06.06 Geld für JuraWikiTestetGoogleWerbung gesammelt. Am 13.01.07 dann hatten wir die Werbung wieder eingeschaltet für die AktionWikiAbmahnung. Von daher bietet es sich an, das restliche Geld aus der Zeit vor 2007 in AdWords-Werbung für die AktionWikiAbmahnung zu investieren, mehr dazu siehe AktionWikiAbmahnung.

4. Problem "Reduzierung"

"Scharf" geschaltet wird die Anzeige erst, wenn das Geld da ist. Dachten wir jedenfalls. Am selben Tag, an dem der Eingang des ersten Geldes bestätigt wurde, kam aber folgende komsiche E-Mail:

Google_AdWords_-_Konto_reduziert.pdf

Was das mit der "Reduzierung" auf sich hat, ist hier erklärt: https://adwords.google.de/select/performance.html

Ich habe die folgende Nachricht über das Kontaktformular an Google geschickt. -- RalfZosel 2005-08-08 17:24:48

"Reduzierung", obwohl noch gar kein Geld überwiesen war


Sehr geehrte Damen und Herren,

am 20.07.05 hatte ich eine erste Anzeige entworfen. Ich war davon ausgegangen, dass diese "scharf" geschaltet wird, sobald das Geld auf dem Konto eingetroffen ist.

Am 05.08.05 um 2:09 Uhr habe ich Ihre Bestätigung erhalten, dass das Geld jetzt da sei. Schon um 10:36 Uhr erreichte mich eine weitere E-Mail von Ihnen, dass ich das Konto jetzt noch einmal aktivieren müsse.

Ich kann den Vorgang nicht nachvollziehen. Wie kann meine Anzeige die Mindest-Klickrate nicht erreichen, wenn sie noch gar nicht aktiv ist?

Wie kann es sein, dass mein Konto "bereits zweimal reduziert" ist?

Ich sehe eigentlich nicht recht ein, warum ich jetzt 5 Euro bezahlen soll. Bevor überhaupt Geld auf dem Konto war, habe ich dort natürlich nicht jeden Tag reingeschaut. Wenn ich jetzt nachts um zwei die Bestätigung des Zahlungseingangs erhalte, ist es mir schlecht möglich, sogleich die Keywords zu optimieren. Und dann kommt wenige Stunden später die Meldung, dass etwas dreimal "reduziert" worden sei und das jetzt 5 Euro koste.

Ich bitte Sie daher, mir die 5 Euro für die Aktivierung zu erstatten.

Vielen Dank und schöne Grüße

Ralf Zosel

Am 09.08.05 kam eine E-Mail von Google. Man habe jetzt bei der Überprüfung des Kontos festgestellt, dass die Reduzierung des Kontos sowie die Erhebung einer erneuten Aktivierungsgebühr von 5 Euro irrtümlich erfolgt sei. Das Geld wurde dem Konto wieder gut geschrieben.

5. Wer macht das schon im juristischen Umfeld?

Einige Anbieter von KommerzielleRechtsInformation.

Aber auch FreieJuristischeInternetProjekte sind schon dabei:

• rechtliches.de erscheint seit Anfang Juli 2005 gehäuft auf unseren Seiten, teilweise als einzige Werbung in dem Kasten mit großer Schrift. Text z. B. :

  • Der Blick ins Gesetz
    fördert die Rechtserkenntnis: Links zu Tausenden von Rechtsnormen
    www.rechtliches.de

Bemerkenswert ist auch, dass die Uni Hannover das Keyword "Rechtsinformatik" gebucht hat, siehe schon auf der Seite RechtsInformatik.

Erstmals wurde jetzt (09.09.05) nachgewiesen, dass das keyword "jurawiki" anderweitig gebucht wurde, und zwar von LexisNexis:

Am 25.07.06 gab's mal wieder was Neues:

ausrobieren, siehe auch LAWgical vom 09.09.05

Auch ganz interessant: Wikimedia-Deutschland nimmt am "Google Grants International-Programm" teil, siehe http://meta.wikimedia.org/wiki/Google_Grants.

6. Rechtsfragen

6.1. Fremde Markennamen

Ob man fremde Markennamen als Keyword bei Google AdWords buchen darf, ist umstritten.

ToDo: Aufstellung vervollständigen und verschönern.

ausführlich zu dem Thema: Patrizia Kumpf, Mischa Dippelhofer: Google-Adwords zu den Marken der Konkurrenz - legitime Werbung oder Rechtsverletzung? JurPC Web-Dok. 109/200

6.1.1. pro

Keywords bei Google AdWords laut LG Hamburg keine Markenverletzung, siehe http://www.dr-bahr.com/news_det_20051012001043.html. Aktuelle Entscheidung siehe http://www.dr-bahr.com/news_det_20070128104731.html und http://www.dr-bahr.com/news_det_20070203085218.html. OLG Düsseldorf http://www.kpw-law.de/2007/08/12/google-adwords-doch-keine-markenrechtsverletzung/ OLG Köln http://www.kpw-law.de/2008/03/04/adword-werbung-mit-fremden-marken-nicht-marken-und-wettbewerbswidrig/

6.1.2. contra

LG und OLG Braunschweig http://www.kpw-law.de/2007/08/01/google-adwords-sind-wie-meta-tags-zu-behandeln/

• Martin Bahr, OLG Braunschweig: Haftung für Google-AdWords / Option "weitgehend passende Keywords", dr-bahr.com vo 11.01.09

6.2. AdWords für RAe

LG München I verbot zwei Rechtsanwälten eine sogenannte "Adword"-Werbung bei der Internetsuchmaschine Google wegen fehlender Sachlichkeit. Medien, Internet und Recht vom 14.11.06

Es gibt jetzt auch ein Adwords-Hilfeforum: http://www.google.com/support/forum/p/adwords?hl=de