Die Bundesjustizministerin hatte in einer Pressemitteilung am 24.04.2003 angekündigt, einen Gesetzentwurf "zur Vereinfachung und Effizienzsteigerung der Gerichtsverfahren in Deutschland" vorzulegen: das Justizmodernisierungsgesetz (JuMoG). Die TagesZeitung taz meldet (in ihrer Online-Ausgabe vom 25.04.2003), nach Angaben des Deutschen Anwaltvereins hätten Bund und Länder über eine Liste von 129 Maßnahmen verhandelt.

Wir wollen das Gesetzgebungsverfahren begleiten und die dabei anfallenden GesetzgebungsMaterialien pp. erschließen. Mit der Zeit wird ein wertvolle Chronik der Entstehungsgeschichte dieses Gesetzesvorhabens entstehen. Vorbild dafür ist etwa der Überblick zum "Urheberrecht in der Informationsgesellschaft" vom Institut für Urheber- und Medienrecht.


(!) StandDerGesetzgebung(GESTA): http://zosel.dyndns.org/cgi-bin/gesta.py?nummer=15/1508

Zum Gegenentwurf (eingebracht über den BundesRat) siehe JustizBeschleunigungsGesetz.

1. Chronik

1.1. Bundestag verabschiedet Justizmodernisierungsgesetz, 01.07.2004

Siehe Pressemitteilung des BMJ

1.2. Öffentliche Sitzung des Rechtsausschusses, 12.11.2003

Öffentliche Anhörung

  1. Gesetzentwurf der Bundesregierung (Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung der Justiz (Justizmodernisierungsgesetz - JuMoG), BT-Drucksache 15/1508

  2. Gesetzentwurf der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, Dr. Jürgen Gehb, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU, Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Beschleunigung von Verfahren der Justiz (1.JustizBeschleunigungsGesetz), BT-Drucksache 15/999

1.3. Egon Schneider im Anwaltsblatt 10/2003

"Das geplante Justizmodernisierungsgesetz taugt hinten und vorne nichts. Kommt es durch, dann wird das zu einem weiteren Abbau der Rechtsstaatlichkeit des Zivilprozesses führen." RechtsAnwalt Dr. Egon Schneider (ZAP-Herausgeber) im Anwaltsblatt 10/2003 (zitiert nach Handakte WebLAWg)

1.4. Jost Müller-Neuhof (Tagesspiegel, 19.09.03): ... das geplante „Modernisierungsgesetz“ für die Justiz wird nicht viel helfen.

Jost Müller-Neuhof (Mit Recht lässt sich handeln - Wie die deutsche Justiz sich fast unbemerkt selbst reformiert, Der Tagesspiegel online, 19.09.03) setzt sich kritisch mit dem Vorsitzende des Richterbundes Arenhövel und dem Justizmodernisierungsgesetz auseinander.

1.5. Stellungnahme des Bundesrates, Pressemitteilung vom 11.07.2003

Pressemitteilung vom 11.07.2003

Bundesrat beschließt Stellungnahme zum Justizmodernisierungsgesetz und bringt gleichzeitig eigenen Gesetzentwurf ein (siehe JustizBeschleunigungsGesetz).

1.6. Stellungnahme des DAV, Juni 2003

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) lehnt den von der Bundesregierung beschlossenen Entwurf eines Justizmodernisierungsgesetzes ab. In einer Stellungnahme (PDF bzw. RTF-Datei) des Zivilverfahrensrechtsausschuss unter Beteiligung des Verkehrsrechtsausschuss spricht sich der DAV dafür aus, zunächst die Auswirkungen der ZPO-Reform zum 01.01.2002 wissenschaftlich zu untersuchen, bevor weitere Änderungen vorgenommen würden. Damit spricht sich der DAV auch gegen die Reformvorschläge der Union aus (JustizBeschleunigungsGesetz). Mehr zur Kritik des DAV auch bei beck-aktuell Quelle: WebLogvertretbar.de

1.7. dpa-Meldung vom 30.05.2003: Sachsen-Anhalts Justizminister Curt Becker (CDU) reicht das vom rot-grünen Bundeskabinett beschlossene Justizmodernisierungsgesetz nicht aus.

Er gehe davon aus, dass Sachsen-Anhalt die weiterführende Gesetzesinitiative von unionsgeführten Ländern, das so genannte JustizBeschleunigungsGesetz, im Bundesrat unterstützen werde.Mit der Bundesratsinitiative will die Union die erst eineinhalb Jahre alte ZivilProzessReform teilweise aufheben.

Quelle: http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/aktuell/dpa.htm, abgerufen aus dem Google-Cache am 06.06.2003

1.8. Pressemitteilung des Bundesjustizministerium, 28.05.2003

Das Bundeskabinett hat am 28. Mai 2003 den Entwurf eines Justizmodernisierungsgesetzes beschlossen. Siehe dazu die Pressemitteilung des Bundesjustizministeriums mit einer Zusammenfassung der Änderungen. Zudem besteht auf den Webseiten des Bundesjustizministeriums die Möglichkeit zum Download des Entwurfs als pdf.

1.9. Interview Bundesjustizministerin Brigitte Zypries im MDR, 11.05.2003

Nach einer Meldung der Frankenpost online vom 11.05.2003 soll das Justizmodernisierungsgesetz am 01.01.2004 in Kraft treten. Dies habe Bundesjustizministerin Brigitte Zypries im NachrichtenRadio MDR info angekündigt. Auf der Website des MDR fehlt allerdings dieser Hinweis auf das geplante Inkrafttretedatum.

1.10. Gesetzentwurf vom 28.04.2003 mit Begründungen

gefunden beim Bund Deutscher Rechtspfleger: http://www.bdr-online.de/news/artikel/jumog.htm

OffeneFrage: Gibt's auch ne offizielle Quelle?

1.11. Pressemitteilung Sächsisches Staatsministerium der Justiz vom 25.04.2003

http://www.justiz.sachsen.de/smj/sites/justiz/3498.htm

Es gibt keine Einigung zwischen Bund und Ländern, sondern es hat sich lediglich zu einzelnen Punkten eine Annäherung abgezeichnet, während zahlreiche Vorschläge der Bundesjustizministerin auf den Widerstand der Länder gestoßen sind, so z.B. die Änderung des Verfahrensrechts, die es ermöglichen würde, richterliche Zuständigkeiten in Nachlass- und Registersachen auf Rechtspfleger zu übertragen. Sachsens Vorschlag, die Zuständigkeit für die Anordnung der DNA-Analyse teilweise auf die Staatsanwaltschaft zu übertragen, lehne das BMJ ab.

1.12. Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium der Justiz vom 25.04.2003

http://www2.justiz.bayern.de/_presse/PM/2003/59.htm

Bundesjustizministerin greift endlich wenigstens einige langjährige Forderungen der Länder zur Verfahrensvereinfachung auf; zahlreiche, wichtige Vorschläge werden nicht berücksichtigt; unzureichendes Sammelsurium von punktuellen Vereinfachungen

1.13. Pressemitteilung BMJ vom 24.04.2003

http://www.bmj.de/ger/service/pressemitteilungen/10000704/

1.14. Stellungnahme des Bundes Deutscher Rechtspfleger zur "Öffnungsklausel", 04.02.2003

Die Bundesleitung des Bundes Deutscher RechtsPfleger traf am 04.02.2003 in Berlin mit Vertretern des BundesJustizMinisterium zu einem informellen Gespräch zusammen. Auf seiner Homepage schreibt der Bund Deutscher Rechtspfleger:

1.15. Christian Pfeiffer, Plenarsitzung Niedersächsicher Landtag, 13.12.2002

Plenarprotokoll (S. 12651, PDF S. 63)

1.16. Antwort der nds. Landesregierung auf Große Anfrage

Drs. 14/4045, Situation der Justiz in Niedersachsen, Antwort auf die Große Anfrage vom 06.11.2002 - Drs. 14/3891

S. 4

III. Maßnahmen zur Geschäftsentlastung

  1. Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften sind aus Sicht der Landesregierung erforderlich?

S. 18

a) Die Landesregierung führt eine konsequente Aufgabenkritik durch, um

Dazu wird die Landesregierung vorrangig die folgenden 20 Vorschläge weiterverfolgen und gemeinsam mit dem BMJ und anderen Bundesländern eine Initiative für ein Modernisierungsgesetz auf den Weg bringen:

2. ähnliche Initiativen

2.1. Rheinland-Pfalz: Gerichtliche Bekanntmachungen im Internet

2.1.1. Pressemitteilung Justizministerium RLP vom 15.05.2003

Modernisierung der Justiz

2.1.2. Pressemitteilung Justizministerium RLP vom 29.04.2003

2003_04_29_PM_RLP.html


Mehr zum Thema "Justizmodernisierungsgesetz" via Google: Justizmodernisierungsgesetz.


siehe auch JustizBeschleunigungsGesetz

JustizModernisierungsGesetz (zuletzt geändert am 2008-11-13 05:41:48 durch anonym)